Wie pflege ich Weißdorn im Garten am besten?
Weißdorn ist ein Rosengewächs mit Dornen und weißen oder rosa Blüten. Als Ziergewächse erfreuen sie sich im Garten einer großen Beliebtheit. Nicht zuletzt verdanken sie dies auch ihrer Pflegeleichtigkeit. Das heißt jedoch nicht, dass sie keiner Pflege bedürfen. Hier erfährst du, worauf es dabei wirklich ankommt.
Der Weißdorn selbst
Das Holz der Weißdorne ist sehr hart und zäh, daher auch der botanische Name „Crataegus“, welcher sich vom griechischen „krataigos“ ableitet. Das bedeutet so viel wie stark bzw. fest. Damit wird das Holz der Pflanze beschrieben, welches äußerst hart und sehr zäh ist.
Der Weißdorn lässt sich in Europa, Asien und in Nordamerika finden. Dabei haben sich in Europa und Asien nur 90 verschiedene Sorten verbreitet, während es in Nordamerika rund 1000 davon gibt. Er hält gibt für Botaniker immer wieder einige Schwierigkeiten bereit, wenn es darum geht, die einzelnen Arten voneinander eindeutig abzugrenzen.
In Deutschland sind der Eingriffelige, sowie der zweigriffelige Weißdorn heimisch. Ihr natürlicher Lebensraum sind Waldränder, die viel Sonne abbekommen, sowie Gebüsche. Dabei bevorzugen sie Böden, die überwiegend Lehm und Ton enthalten und trocken bis frisch sind. Der Eingriffelige Weißdorn ist eher auf Böden mit Kalk zu finden. Der zweigriffelige Weißdorn kann dagegen mehr Säure vertragen. Der Eingriffelige Weißdorn bevorzugt die Ebene, während es den zweigriffeligen Weißdorn mehr in die Berge zieht.
Beide Arten sind sehr anpassungsfähig. Im Garten können sie auf praktisch jedem Boden gedeihen und sie sind sehr gut in der Lage, mit Hitze oder auch mit Trockenheit fertigzuwerden. Wer viele Blüten möchte, sollte einen sonnigen Standort auswählen. Im Halbschatten wird die Pracht weniger beeindruckend.
Im Garten werden jedoch nicht nur die heimischen Arten kultiviert, sondern gern auch Hybriden aus Mitteleuropa. Dabei bilden sie Sträucher oder Bäume mit einer Höhe von 5 bis 7 Metern und einer dichten Verzweigung. Die Krone ist dicht und ausladend. Auch hier gibt es eine Menge Dornen an den Zweigen, wobei der Rotdorn die wenigsten zeigt, während der Hahnensporn-Weißdorn die meisten trägt. Diese sind zugleich auch die längsten.
Die Blätter haben eine schmale, länglich ovale Form und sind gelappt. Im Herbst zeigen sie bei einigen Arten eine rote bis gelbe Färbung. Daraus kann euch schnell ein leuchtendes Orange entstehen.
Der Eingriffelige Weißdorn ist als Heilpflanze bekannt. Aus seinen Stoffen werden Weißdorn-Präparate hergestellt. Sie erweitern die Gefäße und werden vor allem bei Herzschwäche eingesetzt. Daneben hilft er auch der heimischen Tierwelt. Die Blüten stecken voller Nektar, worüber sich Bienen sehr freuen. In der Krone, die sehr dicht und dornig ist, finden Vögel einen sicheren Platz zum Brüten. Die Früchte wiederum dienen als Nahrung im Winter.
Die Nutzung
Die baumartigen Sorten, dazu gehören unter anderem der Apfeldorn und der Rotdorn, sind gern gesehene Solitärbäume. Sie wachsen gut in Gärten und auch an öffentlichen Plätzen. Mitunter kann man auch Kombinationen aus Goldregen und Rotdorn sehen. Beide blühen zur gleichen Zeit, was ein interessantes Farbspiel ergibt.
Die Wurzeln des Weißdorns dringen sehr tief vor, doch sie verzweigen sich nur sehr wenig entlang der Oberfläche. Damit können sie sehr gut mit anderen Pflanzen, zum Beispiel kleinere Gehölze oder Stauden, in der Nachbarschaft wachsen.
Der eingriffelige und zweigriffelige Weißdorn dienen auch dem Schutz von Vögeln in sogenannten Vogelschutzhecken. Ebenso können sie auch in Gärten eingesetzt werden. Ebenso sind sie sehr gute, frei wachsende oder geschnittene Hecken. Die langen Dornen sind sehr zuverlässig, wenn es darum geht, unerwünschte Besucher fernzuhalten. So können zum Beispiel fremde Katzen nicht mehr in den eigenen Garten gelangen.
Alle Arten des Weißdorns sind auch sehr gut geeignet, sie als Bonsai zu kultivieren. Dafür sorgt ihr malerischer und zugleich knorriger Wuchs und die Rinde, die mit dem Alter immer mehr zerfurcht und der Pflanze Charakter verleiht.
Das Schneiden des Weißdorns
Theoretisch ist ein Schneiden des Weißdorns nicht nötig. Es ist möglich und kann aus ästhetischen Gründen angewendet werden, doch die Gehölze selbst kennen kein Vergreisen. Auch ohne einen regelmäßigen Schnitt werden sie einfach mit den Jahren immer schöner. Wenn es jedoch gewünscht wird, kann ein starker Verjüngungsschnitt angewendet werden. Sie sind robust genug, um dies ohne Probleme zu überstehen.
Das Vermehren
Wildarten können ohne weiteres durch eine Aussaat ausgebracht werden. Dabei ist es jedoch nur der eingriffelige Weißdorn, der schnell keimt. Alle anderen Arten brauchen dafür drei Jahre. Für sie empfiehlt sich die Anwendung von Veredelungsmethoden. Dazu gehören zum Beispiel im Spätwinter die Kopulation und die Okulation unter Nutzung von Sämlingen, die vom eingriffeligen Weißdorn stammen. Wer eine Steckholz-Vermehrung versuchen möchte, kann beim Rotdorn und daneben auch beim Apfeldorn Erfolg haben, doch das ist nicht garantiert.
Mögliche Krankheiten
Zu den häufigeren Pilzerkrankungen gehören Blattfleckenkrankheiten und Rost. Darüber hinaus kann auch der Echte Mehltau mitunter vorkommen. Schlimmer ist die Möglichkeit einer Bakterieninfektion durch den Feuerbrand. Diese ist zugleich meldepflichtig. Die Infektion lässt sich an Triebspitzen feststellen, die aussehen, als seien sie verbrannt. Auch sterben die Pflanzen ab und verfärben sich schwarzbraun. Tritt die Infektion bei einer Pflanze auf, muss diese entfernt und gleich verbrannt werden.
Befall durch Schädlinge kann vorkommen, doch dieser ist nicht so bedrohlich. Dazu gehören Blattsauger, Gespinstmotten, Blattläuse und Gallmilben. Sie alle sind in der Lage, Schäden hervorzurufen, doch sie bedrohen nicht das Überleben der Pflanze.
Die Pflege
Grundsätzlich ist der Weißdorn im eigenen Garten sehr anpassungsfähig und damit auch sehr pflegeleicht. Dennoch braucht er mitunter einige Aufmerksamkeit. Das beginnt mit dem Düngen. Während das Düngen selbst nicht unbedingt nötig ist, kann man es bei Bedarf doch mit einem veganen Dünger oder Kompost durchführen. Damit kann man geschwächten Pflanzen wieder auf die Beine helfen.
Das Wässern ist, ebenso wie das Düngen, nicht zwingend notwendig. Der Weißdorn ist sehr resistent gegen Hitze und Trockenheit. Es gibt aber eine Ausnahme. Ist er frisch gepflanzt, braucht er mehr Wasser, um sich zu entwickeln. Das gilt vor allem im Sommer.
Für die Kalte Jahreszeit wird kein Frostschutz gebraucht. So, wie der Weißdorn mit Hitze und Trockenheit fertigwird, kann er auch mit Kälte im Winter umgehen. Es ist jedoch wichtig, ihn mit Beginn des Julis nicht mehr so sehr mit Stickstoff zu versorgen. Dann ist er in der Lage, sich auf die kalten Monate einzustimmen und diese gut zu überstehen.
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