Die Tomaten und die Trockenheit – Der erfolgreiche Anbau
Die Trockenheit und insgesamt die veränderten Wetterbedingungen bedrohen die Tomate. Es gibt jedoch einiges, was sich dagegen unternehmen lässt. Dabei geht es nicht nur um die Begrenzung von Schäden, sondern deren komplettes Vermeiden. Das wiederum ist vor allem mit starken Tomatenpflanzen möglich, die durch den richtigen Anbau entstehen.
Der Anbau von Tomaten im Topf
Wir haben uns bereits im letzten Teil angesehen, wie das Aussetzen unter einem Regendach oder in einem Gewächshaus erfolgt. Das ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit. Es ist auch möglich, die Tomaten in Töpfen zu kultivieren.
Die Töpfe sollten für diesen Zweck zwischen 10 und 30 Liter groß sein. In die Töpfe gibt man Blumenerde, die reich an Nährstoffen ist. Damit sollte etwas weniger als die Hälfte befüllt werden. Dazu kommt einfache Gartenerde und am Ende noch ein wenig veganer Dünger. Vermenge das Ganze, damit die Tomatenpflanzen die richtigen Bedingungen vorfinden.
Auch die Pflanzen im Topf brauchen eine Hilfe. Diese besteht aus Stöcken, die zwischen einem halben und einem Meter lang sind. Ein großer Unterschied ist der Raum für die Wurzeln. Der ist in Töpfen naturgemäß eingeschränkt, so dass hier mehr Wasser gegossen werden muss. Das sollte unter normalen Umständen alle ein oder zwei Tage geschehen. Wenn das Wetter jedoch so richtig heiß wird, ist es bis zu zweimal pro Tag nötig.
Mischkulturen und Fruchtfolgen
Tomaten sind Starkzehrer und entziehen dem Boden damit eine Menge Nährstoffe. Damit lassen sie sich nur mit Schwachzehrer in einer Mischkultur anlegen. Dabei gilt aber auch hier, auf genügend Abstand zu achten. Dieser so groß sein, dass die Blätter der unterschiedlichen Pflanzen einander berühren, aber nicht ineinander wachsen.
Gute Partner für eine Mischkultur sind niedrige Kräuter, Salat, Knoblauch und Kohlrabi. Der Abstand zwischen den Pflanzen dient einmal dazu, dass sie genügend Nährstoffe finden können. Darüber hinaus werden damit aber auch Pilzkrankheiten vorgebeugt.
Tomaten vertragen sich gut mit sich selbst. Das heißt, es ist gut möglich, am gleichen Standort über mehrere Jahre hinweg immer wieder Tomaten anzupflanzen. Sollten jedoch vermehrt Krankheiten auftreten, dann sollte der Standort gewechselt oder die Erde ausgetauscht werden.
Die Pflege
Je nach Wetter sollten die Pflanzen 4- bis 7-mal in der Woche gegossen werden. Dabei sollte das Wasser sie von unten erreichen und nicht auf das Laub gebracht werden. Das fördert sonst nur einen Befall mit Pilzen.
Das Beste ist eine Tröpfchenbewässerung. Diese kann jeden Tag oder alle zwei Tage zwischen 30 und 45 Minuten laufen. Dadurch bekommt jede Pflanze ungefähr 4 Liter Wasser. Wenn die Pflanzen ein wenig trockener sind, ist das kein großes Problem. Dann fallen die Früchte zwar etwas kleiner aus, doch dafür sind sie aromatischer.
Viele Tomatensorten stammen aus Mexiko bzw. dem Süden der USA. Dort sind sie lange Trockenperioden gewohnt. Dennoch haben sie sich in diesen Regionen für mehr als 6.000 Jahre gehalten. Für unser eher feuchtes Gebiet sind Gewächshäuser und Regendächer eine gute Hilfe.
Das Gießwasser sollte nicht direkt der Leitung entnommen werden. Wer kein Regenwasser verwendet, kann das Leitungswasser zuerst einmal in eine Tonne füllen. Dort kann es sich für einen Tag erwärmen, bevor es für das Gießen der Pflanzen genutzt wird.
Das Ausgeizen der Tomaten
Das Ausgeizen geschieht, indem die Triebe zwischen dem Stängel und dem Blatt zweimal pro Woche oder wöchentlich entfernt werden. Dabei kann es geschehen, dass man die Seitentriebe mit einer Schere abschneiden muss. Pro Pflanze kann man jedoch ruhig bis zu drei Triebe stehenlassen. Diese Triebe muss man dann aber auch mit einem Gestell stützen und ausgeizen, wie man es bei der eigentlichen Tomatenpflanze tun würde.
Dass Ausgeizen sorgt dafür, dass nicht zu viele Pflanzen auf zu engem Raum wachsen. Dabei werden dauerhaft nasse Blätter vermieden, die sonst Pilzkrankheiten befördern können. Auch bilden sich die Früchte auf den bestehenden Trieben besser aus.
Die Hauptwachstumszeit erstreckt sich von Mitte Juni bis Ende August. In dieser Zeit sollten die Triebe alle 2 bis 5 Tage entfernt werden. Auch brauchen die Pflanzen dann mehr Wasser, ohne dabei ständig nass zu sein. Das Entfernen der Triebe erfolgt am besten durch Abbrechen. Wer sie abschneidet, riskiert auf den Schnittflächen den Einfall von Viren.
Die Ernte
Die Ernte wird in zwei Phasen betrieben. Zuerst werden die Tomaten selbst geerntet, die als Früchte verwertet werden. Danach erfolgt die Ernte des Saatgutes für das nächste Jahr. Damit kann man ohne den Nachkauf von Saatgut seine eigenen Kulturen züchten.
Bei der Ernte kommt es auf den richtigen Moment an, in welchem die einzelnen Tomaten ihr geschmackliches Optimum erreicht haben. Das unterscheidet sich je nach Art. Ein einfacher Test ist es, die Früchte ein wenig einzudrücken. Geschieht das leicht, dann sind sie soweit, dass sie geerntet werden können.
Das Saatgut wiederum sollte sehr, sehr vorsichtig ausgewählt werden. Dabei übertragen sich die Eigenschaften der Mutterpflanze auf die nächste Generation. Daher sollten dafür nur die Früchte genutzt werden, die die bevorzugten Eigenschaften aufweisen. Dazu gehört zum Beispiel der richtige Geschmack, die Widerstandskraft gegenüber dem Wetter, ein früher oder ein sehr guter Ertrag.
Für die Saatguternte nimmst du eine Schüssel zur Hand und füllst sie mit Wasser. Nimm die Früchte, die die gewünschten Eigenschaften aufweisen, und schneide sie auf. Drücke sie in das Wasser aus. Spüle die Samen mit einem Sieb heraus und verarbeite das Fruchtfleisch anderweitig weiter.
Gib die abgespülten Samen in Gläser oder Schalen, die mit Wasser gefüllt sind. Lass sie darin für einen bis drei Tage gären. Du wirst sehen, wie dabei die Flüssigkeit langsam milchgrau wird und milchsauer riecht. Daran kannst du erkennen, dass der Gärprozess komplett abgeschlossen ist.
Bildet sich ein Pilzrasen auf der Oberfläche, macht das nichts. Achte mehr darauf, dass das Saatgut nicht bereits keimt. Gib es in ein feines Küchensieb und spüle es ab. Trockne es danach auf beschichteten Papptellern. Beschrifte diese mit dem Namen der Sorte, damit du diese später nicht verwechselst.
Gib das Saatgut danach in Papiertüten. Darin kann es für bis zu 10 Jahre im keimfähigen Zustand gelagert werden. Du hast nun also Zeit, damit deine nächsten Gartenvorhaben zu planen und sie zur richtigen Zeit auszuführen. Du kannst so auch ruhig mehr als nur das benötigte Saatgut aufbewahren, um dann später noch immer auf alte Sorten zurückgreifen zu können.
Hinterlasse einen Kommentar
Diese Website ist durch reCAPTCHA geschützt und es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen von Google.