Kartoffel vs. Süßkartoffel – Welche Knolle passt zu mir [2/2]
Dies ist der zweite von zwei Teilen in unserem Vergleich zwischen der Kartoffel und der Süßkartoffel. Hier konzentrieren wir uns auf das Kultivieren in den Beeten bis zur Ernte und der Aufbewahrung danach. Im ersten Teil kannst du mehr über die Arten selbst und die Vorbereitungen für das Aussetzen der Pflanzen erfahren.
Der Schritt ins Beet
Nach allen Vorbereitungen kommt immer der große Schritt. Die Pflanzen werden in das Freilandbeet ausgesetzt. Danach kommt es auf die richtige Pflege und das Vermeiden von Krankheiten an.
Die Kartoffeln im Freilandbeet
Sind die Kartoffeln schön vorgekeimt, dann wird es für sie von Anfang April bis Anfang Mai Zeit, in ihr eigentliches Beet umzuziehen. Dabei sollte die Temperatur des Bodens mindestens 7 Grad betragen. Die Triebe wiederum sollten eine Länge von zwei bis drei Zentimeter Länge aufweisen.
Möchtest du das Vorkeimen überspringen, dann gibt es auch Pflanzkartoffeln im Fachhandeln. Alternativ kannst du Speisekartoffeln, die bereits Keime ausgebildet haben, im Supermarkt oder dem Gemüseladen um die Ecke kaufen.
Ziehe für das Einpflanzen gerade Furchen durch das Beet, die 10 Zentimeter tief sind. Zwischen den Furchen sollte sich ein Abstand von einem Meter befinden. Drück nun die Kartoffeln eine nach der anderen jeweils 10 Zentimeter tief in den Boden. Achte darauf, dass der Keim dabei nach oben zeigt, und halte einen Abstand von 35 zwischen den einzelnen Knollen ein. Gib nun vorsichtig Erde über die Furchen, so dass sich aus ihnen kleine Dämme bilden.
Schon bei der Planung des Beetes ist es wichtig, zu vermeiden, es neben ein Tomatenbeet zu legen. Hintergrund ist die sogenannte Kraut- und Braunfäule. Das ist eine Pilzkrankheit, die vor allem im Sommer auftritt, wenn es feucht wird. Diese Krankheit breitet sich zuerst auf Kartoffeln auf und greift dann auf die Tomaten über. Um dies zu vermeiden, halte einfach einen Sicherheitsabstand zwischen beiden Pflanzen ein.
Neben Krankheiten bedrohen auch Schädlinge die Kartoffeln. Allen voran ist dies der Kartoffelkäfer. Sobald dieser Auftritt, ist es das Beste, ihn abzulesen und in Gläsern, die sich verschließen lassen, zu sammeln und dann zu entsorgen. Auch hilft es, die Pflanzen mit Gesteinsmehl einzustäuben oder einen Pflanzensud zu verwenden.
Weiterhin gefährlich sind Blattläuse. Sobald diese auftreten, lässt sich das an verkrümmten und verfärbten Blättern der Kartoffelpflanzen erkennen. Dagegen wirkt am besten eine Mischkultur mit den richtigen Nachbarn im Beet.
Darüber hinaus können Wühlmäuse, Schnecken und Drahtwürmer den Kartoffeln zusetzen. Vor allem auch in feuchten Sommern lassen diese sich immer wieder finden. Hier kann man mit Schneckenzäunen und Bierfallen versuchen, etwas dagegen zu tun.
Die Süßkartoffeln im Freilandbeet
Theoretisch lassen sich Süßkartoffeln direkt aussäen, doch davon ist abzuraten, da sie auf diese Weise nur schlecht keimen. Besser ist es, sich die eigenen Jungpflanzen vorzuziehen. Alternativ lassen diese sich im Handel erwerben, doch dort sind sie gewöhnlich eher teuer.
Nach dem Vorziehen bringst du die Jungpflanzen in den Boden. Das geschieht Mitte Mai bzw. nach den Eisheilige. Dabei sollte ein Abstand zwischen den Pflanzen von 35 cm innerhalb einer Reihe und von 70 cm zwischen den Reihen eingehalten werden.
Es dauert dann bis September, bis die einzelnen Knollen zur Ernte ausgereift sind. Achte darauf, sie nicht neben Paprika oder Rote Beete einzupflanzen. Dagegen sind Kohlrabi und Mangold gute Nachbarn.
Auch die Süßkartoffeln sind Starkzehrer. Daher brauchen sie nicht einfach nur ausreichend, sondern ständig, genügend Nährstoffe. Das geht am besten mit einem guten veganen Dünger, der seine Nährstoffe langsam und im richtigen Maße an den Boden abgibt.
Sobald die Pflanzen in der Erde sind, sind sie, was die Pflege anbelangt, eher genügsam. Damit die Knollen schön groß werden, sollte der Boden regelmäßig gewässert werden. Auch sollte er von Laub bedeckt werden. Alternativ lässt sich mit einer Mulch-Schicht oder schwarzer Mulch-Folie arbeiten.
Wenn sich Triebe in der Saison zeigen, lassen sich wunderbar einsenken und bis zum Blattansatz mit Erde bedecken. Dann bilden sie selbst neue Knollen aus. Achte während der gesamten Zeit immer wieder auf Anzeichen auf einen Befall durch Schädlinge. Vor allem Wühlmäuse und Schnecken fühlen sich von den Knollen angezogen. Hier hilft zum Beispiel ein Hochbeet als Gegenmaßnahme.
Die Ernte
Am Ende kommt es für den Erfolg immer auch darauf an, wie viele Knollen man aus dem Boden bekommt. Damit dabei am Ende nichts schiefgeht, gibt es bei beiden Knollen ein paar kleine Dinge zu beachten.
Die Kartoffelernte
Wann sich die Kartoffeln genau ernten lassen, unterscheidet sich je nach Sorte. Damit liegt die Erntezeit zwischen Juni und November. Du musst also auf die Zeichen der Kartoffeln selbst achten. Bei Frühkartoffeln ist es soweit, wenn die Pflanzen in der Blüte stehen. Alle anderen Arten dagegen sind erntereif, wenn bei ihnen das Laub abstirbt. Solange die Stängel noch grün sind, wachsen die Knollen weiter.
Wenn du planst, die Kartoffeln aufzubewahren, anstatt sie gleich zu verarbeiten, solltest du noch ein wenig länger warten. Dann sollten zwischen dem Absterben des Krautes und der eigentlichen Ernte mindestens 14 Tage liegen. Dadurch wird die Schale der Knolle härter und sie kann Fäulnis besser widerstehen.
Die Ernte der Süßkartoffel
Sobald es September wird und die Blätter der Süßkartoffel sich in einer gelben Farbe zeigen, wird es Zeit, die Knollen zu ernten. Der Prozess selbst gleicht der Ernte der klassischen Kartoffel. Warte auf einen trockenen Tag und hole die Knollen mit einer Grabegabel an das Tageslicht.
Die Aufbewahrung
Nach der Ernte möchte man die Knollen nicht unbedingt sofort verspeisen. Dementsprechend ist es wichtig, einen Weg zu finden, diese richtig dauerhaft aufzubewahren, damit sie später noch gut verzehrt werden können.
Die Lagerung von Kartoffeln
Kartoffeln lassen sich relativ einfach lagern. Dabei kommt es darauf an, dass die einzelnen Knollen unbeschädigt und trocken sind. Sie sollten auch zuerst einmal vorsichtig gereinigt werden. Danach lassen sie sich bei Temperaturen von drei bis fünf Grad, aber mindestens unterhalb von 8 Grad, an einem dunklen Ort für Monate aufheben. Wird es zu warm, fangen sie an, zu keimen. Fällt Licht auf sie, werden sie grün und giftig.
Die Lagerung von Süßkartoffeln
Süßkartoffeln können, solange sie unverletzt sind, bei 15 Grad für einige Wochen gelagert werden. Danach droht Fäulnis. Sind sie gekocht und abgekühlt, lassen sich in einem Gefrierbeutel oder Alufolie einfrieren und so länger aufbewahren.
Fazit
Die Kartoffeln und die Süßkartoffeln haben recht ähnliche Ansprüche, wenn es um das Vorziehen bzw. Vorkeimen und das Beet geht. Während es im Detail Unterschiede gibt, ergibt sich daraus keine große Veränderung beim Pflegeaufwand. In der Ernte ähneln sich beide ebenfalls, wenn es um die Arbeitsabläufe geht.
Unterschiede ergeben sich bei der Auswahl der Sorten. Damit lassen sich unterschiedliche Konsistenzen bei der klassischen Kartoffel und unterschiedliche Zeiten für das Pflanzen und Ernten erreichen. Das heißt, du hast mehr Flexibilität. Auch ist es einfacher, die Kartoffeln länger zu lagern.
Das heißt, suchst du hinsichtlich der Konsistenz, der Zeiträume für das Ausbringen und Ernten mehr Flexibilität, dann ist die klassische Kartoffel dein Fall. Sollen die Kartoffeln dann auch noch länger gelagert werden, ist wieder die klassische Kartoffel das Richtige für dich. Die Süßkartoffel dagegen bietet dir ihren süßen Geschmack. Nun ist es an dir, zu entscheiden, worauf es dir mehr ankommt.
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