Kartoffel vs. Süßkartoffel – Welche Knolle passt zu mir [1/2]
Die gute, alte Kartoffel hat Konkurrenz in Form der Süßkartoffel bekommen. Damit gibt es nicht nur mehr Auswahl im Geschmack, sondern auch im Garten. Das macht die Entscheidung, welche der beiden Knollen zu dir und deinem Garten passt, zu einer wichtigen Angelegenheit. Um dir das Ganze zu erleichtern, bekommst du hier einen kleinen Vergleich zwischen beiden.
Dies ist der erste von zwei Teilen. Hier konzentrieren wir uns auf die Arten und die Vorbereitungen für das Ausbringen der Pflanzen. Im zweiten Teil sehen wir uns das Kultivieren in den Beeten bis zur Ernte und die Lagerung danach an.
Die Arten und die Verwendung
Werfen wir zuerst einmal einen Blick auf die verschiedenen Arten der Knollen und wie sie sich verwenden lassen. Dann weißt du, was du am Ende alles mit ihnen zubereiten kannst, bevor du sie in deinem Garten anbaust.
Kartoffeln – Von mehlig bis festkochend
Kartoffeln haben unterschiedliche Eigenschaften. Diese reichen von mehlig über vorwiegend festkochend bis festkochend. Den Unterschied macht dabei die Stärke. Je mehr davon enthalten ist, desto mehr verschiebt sich die Knolle richtig mehlig, wenn sie gekocht wird.
Wie viel Stärke man bekommt, das hängt wiederum von der Sorte ab. Möchtest du zum Beispiel festkochende Kartoffeln, dann sind die Sorten Cilena, Nicola und Sieglinde dein Fall. Damit kannst du super Pellkartoffeln oder Bratkartoffeln zaubern.
Vorwiegend festkochend sind dagegen Velox, Marabel und Berber. Diese eignen sich besonders gut für Pommes und Aufläufe. Mehlig geht es eher mit Irmgard und Adretta zu. Sie passen wunderbar zu Kroketten und Püree.
Süßkartoffeln – Keine Kartoffeln
Die Süßkartoffel dagegen fällt nicht in die Kategorien mehlig oder festkochend. Genaugenommen ist es nicht einmal eine Kartoffel. Stattdessen gehören die süßen Knollen zu den Bataten, den Windengewächsen. Warum werden sie dann als Süßkartoffeln bezeichnet? Zum einen sind sie süßer als die Kartoffeln, doch noch viel wichtiger, sie gleichen den bekannten, alten Knollen. Das gilt sowohl im Hinblick auf ihren Geschmack, ihrem Aussehen und ihrer Konsistenz, sowie in ihrer Verwendung. Sie sind eben einfach nur ein wenig süßer.
Auch die Süßkartoffeln liefern eine Menge Nährstoffe und wichtige, sekundäre Inhaltsstoffe. Sie regulieren den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt. Auch stabilisieren sie den Blutdruck und sie mindern Stress. Weiterhin wirken sie antioxidativ und entzündungshemmend. Dabei enthalten sie nur sehr wenig Fett.
Aus ihnen lassen sich ebenfalls prima Pommes zaubern. Auch eignen sie sich für Chips, Püree und Suppen. Im Gegensatz zur Kartoffel können sie auch roh prima gegessen werden. Damit lassen sie sich zum Beispiel in einen Salat raspeln.
Vor dem Beet
Oft genug beginnt der Einsatz für die Pflanzen lange, bevor sie in das eigentliche Beet gelangen. Die Kartoffel und die Süßkartoffel sind hier keine Ausnahme. Beide brauchen ein wenig Fürsorge, bevor sie stark genug sind, im Garten zu überdauern.
Das Vorkeimen von Kartoffeln
Wer in einem Freilandbeet frühzeitig eine Ernte möchte, muss sich auch frühzeitig an die Kartoffeln machen. Ab Ende Februar, das sind ungefähr vier bis fünf Wochen vor dem Pflanzen, wird es Zeit für das Vorkeimen. Gib die Kartoffeln dafür in Kisten. Platziere diese in einem hellen Raum bei ungefähr 12 bis 15 Grad. Besonders frühe Sorten, darunter Paroli und Glorietta, sind wunderbar dafür geeignet.
Das Vorziehen der Süßkartoffeln
Für Süßkartoffeln gibt es zwei verschiedene Methoden für das Vorziehen. Das geht einmal über Wasser und einmal in der Erde. Entscheidest du dich für die Wassermethode, nimm dir eine Süßkartoffel und schneide ein Ende von ihr ab.
Nimm das Ende und stecke rundherum Zahnstocher hinein. Hänge das Ende nun so in ein Glas mit Wasser, dass die Schnittfläche sich im Wasser befindet. Mit der Zeit bilden sich so lange Triebe. Diese kannst du abschneiden, wenn sie eine Länge von 20 cm erreich haben, und sie dann in die Erde pflanzen. Alternativ kannst du die Triebe lösen, die Blätter am unteren Ende entfernen, und sie dann schräg in die Erde einsetzen.
Entscheidest du dich für die Methode in der Erde, dann schneide eine Süßkartoffel in Stücke mit einer Länge von 7 bis 10 cm. Lass die Schnittflächen für einen Tag trocknen, denn sonst bildet sich dort Fäulnis.
Setze die Stücke zur Hälfte in Erde in einem Topf. Stell diesen an einen hellen und zugleich warmen Platz. Lass die Erde nicht austrocknen. Gut ist hierbei, ein Zimmergewächshaus zu verwenden. Darin sammelt sich eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit.
Es dauert ein paar Wochen, bis sich die ersten Triebe bilden. Sobald diese eine Länge von 10 bis 15 cm erreichen, lassen sie sich abbrechen. Stell sie in Wasser und an einen warmen Standort, bis sich Wurzeln ausbilden.
Bis zum Mai bilden sich dadurch Jungpflanzen, die dann nach den Eisheiligen in das Freilandbeet umziehen können. Achte jedoch darauf, dass das Wetter wirklich nicht mehr so kühl ist, denn die Süßkartoffeln sind keine Frostliebhaber.
Der Boden und der Standort
Damit Pflanzen gedeihen können, kommt es auf die richtigen Bedingungen an. Dabei sind besonders der Boden und der Standort der Pflanze ausschlaggebend. Werfen wir einen Blick darauf, wie das Ganze für unsere Knollen aussieht.
Das Freilandbeet und die Töpfe für die Kartoffeln
Kartoffeln sind im Grunde genommen genügsam, dennoch haben sie ihre Vorlieben und diese ergeben sich daraus, dass sie Starkzehrer sind. Das heißt, sie brauchen viele Nährstoffe und diese finden sie gut in sandigen und lockeren Lehmböden. Als Dünger eignet sich veganer Dünger, Stallmist oder der Kompost aus deinem Garten.
Auch ohne Garten lassen sich Kartoffeln in Töpfen bzw. Kübeln anbauen. Damit eignen sie sich auch für die Terrasse bzw. den Balkon. Dabei kommt es erheblich auf die Größe an. Je mehr Platz sie bekommen, desto besser. Darüber hinaus bevorzugen sie Töpfe und Kübel aus Kunststoff.
Der richtige Boden und Standort für Süßkartoffeln
Süßkartoffeln stammen ursprünglich aus Mittelamerika und brauchen daher einen Standort, der warm und geschützt ist. Der Boden sollte dabei sandig sein, aber dennoch viele Nährstoffe enthalten. Sehr gut geeignet sind Hochbeete.
Alternativ lassen sich auch Kübel verwenden. Auch hier gilt, dass es auf die Größe ankommt. Mehr ist besser. Das Minimum liegt bei 30 Liter, doch das ist wirklich nur das Minimum und die eigentliche Größe sollte darüber hinausgehen.
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