So pflegst und düngst du deine Kakteen am Besten
Kakteen sind beliebte Zimmerpflanzen und das verdanken sie einer sehr wichtigen Eigenschaft: Sie sind absolut pflegeleicht. Das ist auch genau richtig, nur ist pflegeleicht nicht das Gleiche, wie überhaupt keine Pflege. Es gibt eben doch einige Dinge, die man beachten muss, damit Kakteen nicht eingehen oder anfangen, zu kränkeln.
Das Substrat
Das Substrat für Kakteen sollte eher sandig sein und sehr gute Drainagefähigkeiten aufweisen. Dafür eignet sich am besten direkt eine Kakteenerde. Diese ist locker genug, dass Wasser ablaufen kann, so dass es zu keiner Staunässe oder Wurzelfäule kommt.
Möchtest du ein anderes Substrat verwenden, muss es ebenfalls locker genug sein, damit Wasser nicht zu lange gehalten wird. Es muss darüber hinaus ein gutes Puffervermögen aufweisen, so dass es nicht mit der Zeit versauert.
Der Standort
Kakteen haben insgesamt sehr weit übereinstimmende Bedürfnisse, was den Standort angeht. Sie stammen aus trockenen Regionen mit viel Sonne. Dementsprechend brauchen sie auch daheim Plätze, die hell und trocken sind.
Sehr gut eignet sich für Kakteen trockene Heizungsluft. Damit unterscheiden sie sich von anderen Zimmerpflanzen, so dass es keine Konkurrenz um den Platz nahe der Heizung geben wird. Was sie dagegen nicht vertragen, ist Luftfeuchtigkeit. Dementsprechend sollten sie nicht im Badezimmer aufgestellt werden.
Das Gießen
Auch wenn Kakteen sehr gut mit Trockenheit umgehen können, brauchen sie dennoch von Zeit und Zeit ein wenig Wasser. Dabei sollte jedoch immer nach dem Grundsatz vorgegangen werden, dass weniger im Zweifelsfall mehr ist.
Kakteen haben sich darauf spezialisiert, Wasser zu speichern. Dementsprechend brauchen sie nur sehr selten die Gießkanne. Wer sie zu oft wässert, der riskiert Staunässe und Wurzelfäule. In der Wachstumszeit heißt der Rhythmus, einmal pro Woche zu gießen.
Achte zwischen den einzelnen Wässerungen immer darauf, dass die Erde richtig durchtrocknen kann. Befindet sich Wasser im Übertopf, dann muss es abgegossen werden. Beginnt ein Kaktus zu schrumpfen, ist das ein echtes Alarmzeichen. Dann ist sein Vorrat an Wasser aufgebraucht und er benötigt wieder etwas mehr.
Das Überwintern
Auch Kakteen kennen einen Winter und sei es auch nur als Phase des Ausruhens und der Erholung, um für das folgende Wachstum ein wenig Kraft zu tanken. Hier unterscheiden sich jedoch ihre Bedürfnisse je nach Art.
Rosetten-Dickblatt-Kakteen können im Wohnzimmer ruhen und brauchen nur wenig Wasser. Warzenkakteen dagegen brauchen Temperaturen zwischen 5 und 15 Grad und wenig Licht. Echeverien wiederum müssen für drei oder vier Monate eine Pause machen, um danach direkt weiterzuwachsen.
Das Düngen
Damit dein Kaktus dir lange erhalten bleibt, braucht er auch ein paar Nährstoffe. Hier wird das Ganze ein wenig trickreicher, denn man sollte es damit nicht übertreiben, aber auch nicht zu wenig davon liefern.
Mangelerscheinungen
Es mag eine Weile dauern, doch ohne Nährstoffe entwickeln Kakteen mit der Zeit Mangelerscheinungen. Die Chance dafür ist größer, wenn du der eigentlich richtigen Regel folgst, dass weniger oft mehr ist. Düngst du zu viel, entwickelt sich ein weiches Gewebe und es kommt zur Ausbildung von Geiltrieben.
Mangelerscheinungen lassen sich jedoch immer erst mit der Zeit erkennen und beginnen damit, dass der betroffene Kaktus einfach nicht so schnell wächst. Hier kann man mit ein wenig Erfahrung durch viel Geduld und Beobachtung die richtige Menge Dünger einstellen.
Neben dem Wachstum ist es die Farbe, die einen Hinweis auf einen Mangel gibt. Sobald sich ein Kaktus aufhellt, zeigt das an, dass Stickstoff oder Kalium fehlen. Dabei sieht man die hellen Stellen eher an der Basis der Pflanze. Auch beginnt sie dann, zu verholzen.
Mangelt es an Phosphor, dann zeigt sich das daran, dass die Blütenbildung ausbleibt. Phosphor wird dafür am meisten gebraucht und ohne eine ausreichende Versorgung ist die Pflanze einfach nicht mehr dazu in der Lage.
Wann düngen
Kakteen sind es von ihrer Heimat aus gewöhnt, dass es nur selten, dann aber sehr viel, regnet. Dabei können sie nur dann die Nährstoffe aufnehmen, wenn sie Wasser bekommen. Das heißt im Klartext, dass die Düngung immer vom Gießen abhängt. Das geht zum Beispiel über das Gießwasser.
Wenn du deine Kanne zum Gießen vorbereitest, gibst du einfach einen Flüssigdünger in das Gießwasser. Auf diese Weise bekommen deine Kakteen ihre Nährstoffe und das kostbare Nass zugleich.
In der Wachstumsperiode können Kakteen auf diese Weise je nach Art zwischen einmal die Woche oder einmal alle vier Wochen gedüngt werden. Im Winter ist dagegen die Ruhezeit. Daher sollte nach dem August nicht mehr gedüngt werden. Das nächste Düngen erfolgt dann ab dem April. Im Juni und Juli brauchen deine Kakteen etwas mehr als in den anderen Monaten.
Organisch düngen
Möchtest du deine Kakteen organisch düngen, wirst du damit eher wenig Erfolg haben. In der Heimat der Pflanzen gibt es nur wenig Biomasse. Dort fallen kaum andere Pflanzenteile an, aus denen sich Humus bilden kann. Auch gibt es dort kaum Tiere und dementsprechend wenig tierische Abfallprodukte.
Für Kakteen heißt das, dass sie sich bevorzugt aus den Mineralien des Bodens versorgen. Das schließt jedoch den Einsatz organischer Dünger nicht ganz aus, wenn man es richtig macht. Das geht über einen organischen Flüssigdünger, der die Nährstoffe direkt zur Verfügung stellt.
Feuchte das Substrat zuerst einmal an. Dann gibst du den Flüssigdinger in das Gießwasser und wässerst damit deine Kakteen. Danach ist es besonders wichtig, selten zu gießen, damit der Dünger nicht gleich wieder ausgewaschen wird.
Mineralisch düngen
Ein mineralischer Dünger muss auf das richtige Verhältnis der Nährstoffe abgestellt sein. Kakteen sind nicht alle gleich und haben dementsprechend unterschiedliche Ansprüche. Stickstoff wird zwar von allen Kakteen gebraucht, da er aber das Wachstum fördert, ist er vor allem für hochwachsende Arten von Bedeutung.
Kalium wird für die Standfestigkeit und für das Speichern von Wasser gebraucht. Bei kleineren Kakteen sollte davon mehr als Stickstoff enthalten sein. Phosphor ist jedoch der wichtigste Bestandteil, wenn sich viele Blüten oder Früchte ausbilden sollen.
Am Ende kommt es auch auf den pH-Wert an. Dieser sollte sich zwischen 6 und 7 bewegen, damit sich deine Kakteen wohlfühlen. Liegt er außerhalb dieses Bereichs, dann nehmen sie Nährstoffe nicht mehr so gut auf.
Mit Hausmitteln düngen
Ein oft empfohlenes Hilfsmittel für Kakteen ist Kaffeesatz. Das ist jedoch ein Rat, den man mit Vorsicht genießen sollte. Auf der einen Seite ist Kaffeesatz gut, weil er wenige Nährstoffe enthält, aber dennoch genug davon mitbringt. Das ist die gute Seite.
Auf der negativen Seite steht, dass Kaffeesatz das Substrat verdickt, so dass Wasser schlechter abfließt. Auch ist es ein Mythos, dass Kaffeesatz den Boden sauer einstellt. Wenn du das erreichen möchtest, empfiehlt sich eine andere Vorgehensweise.
Nimm den Kaffeesatz und breite ihn auf einem Tuch aus. Lass ihn erst einmal ordentlich trocknen. Danach gibst du ihn als Pulver über das Substrat, doch nicht zu viel davon. Als letzte Maßnahme nimmst du den Rest deines Morgenkaffees und gibst diesen in eine Sprühflasche. Verdünne das Ganze und sprüh ihn danach über den Kaffeesatz und das Substrat. Dann wird der Boden sauer, dein Kaktus bekommt ausreichend Nährstoffe und er wird nicht gleich damit überfordert. Das ist jedoch nur eine Rettungsmaßnahme zum vereinzelten Einsatz, keine ständige Vorgehensweise.
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