So nutzt du das lästige Laub für deinen Garten richtig
Es wird Herbst und es fallen die Blätter. Was eigentlich ein schöner Anblick sein sollte, ist oftmals jedoch nur der Aufruf zur Arbeit. Man muss die Blätter beseitigen und das dauert und ist nicht so leicht, wie es sich anhört.
Aber halt, vielleicht ist das gar nicht nötig? Vielleicht erfüllt das Laub auch eine wichtige Funktion und man tut seinem Garten etwas Gutes, wenn man es einfach liegen lässt? Schauen wir uns das Laub doch einfach einmal genauer an.
Warum fällt das Laub
Tatsächlich passiert in der Natur kaum etwas, das keinen Sinn macht. Dementsprechend muss sich die Natur auch bei dem fallenden Laub etwas gedacht haben. Das beginnt damit, dass es sich dabei um einen Schutzmechanismus der Bäume handelt.
Tatsächlich haben die Blätter ursprünglich eine satte, grüne Farbe. Die kommt von dem Chlorophyll, welches sie enthalten. Beginnt die Farbpracht, dann verschwindet das Chlorophyll. Damit bleiben einfach nur Farbstoffe zurück, die dann die einzelnen Farbtöne hervorbringen.
Über die Blätter verdunstet normalerweise Wasser. Das müssen die Bäume dann wieder über die Wurzeln aufnehmen. Im Winter ist das Wasser jedoch gefroren und damit oft unerreichbar. Darum werfen die Bäume ihre Blätter ab, um das Verdunsten zu beenden. Das geschieht, indem sie ihm das Chlorophyll entziehen bzw. vorenthalten.
Der Nutzen des gefallenen Laubes
Gut, also die Bäume schützen sich vor dem Austrocknen, indem sie ihr Laub abwerfen. Das heißt jedoch noch lange nicht, dass man das Laub einfach liegenlassen sollte. Der Grund dafür liegt im Kreislauf der Natur.
Bäume und alle anderen Pflanzen brauchen Nährstoffe. Die vielen Blätter auf dem Boden werden von den Kleinlebewesen dort in Humus umgewandelt. Das ergibt dann die Nährstoffe für das nächste Jahr.
Soll man das Herbstlaub nun entfernen oder liegenlassen
Die Antwort darauf ist ganz einfach: Das hängt davon ab, wo sich das Laub befindet. Fällt es dorthin, wo Pflanzen wachsen, wachsen sollen und Nährstoffe gebraucht werden, dann lässt man es besser liegen. Fällt es dorthin, wo Pflanzen nicht wachsen oder nicht wachsen sollen bzw. Nährstoffe nicht unbedingt erwünscht sind, entfernt man es besser.
Das Laub auf dem Rasen entfernen
Für den Rasen wird Licht und Luft gebraucht, damit dieser gedeihen kann. Eine dicke Laubdecke würde ihm genau das jedoch nehmen. Dann besteht für den Rasen die Gefahr, dass sich eine Pilzerkrankung ausbreitet. Daher ist es hier besser, das Laub komplett zu entfernen.
Das Laub aus dem Gartenteich entfernen
Auch im Gartenteich sollte das Laub nicht einfach so belassen werden. Dort bringt es zwar Nährstoffe in das Wasser, doch das hilft nicht den Fischen. Stattdessen werden damit Algen gefördert, was nicht nur unschön aussieht, sondern auch Fischen und Fröschen zusetzt.
Gerade, wenn im Winter der Teich zufriert, brauchen die Bewohner darin viel Sauerstoff. Die Algen und die Zersetzungsprozesse entziehen ihm jedoch diesen Sauerstoff, so dass die Fische eingehen.
Auch wer keine Tiere im Teich hat, sollte das Laub entfernen. Andernfalls droht, dass das Gewässer erst flacher wird und dann ganz verschwindet. Das liegt daran, dass sich die zersetzten Stoffe am Boden absetzen und so der Teich verlandet.
Gerade bei Gewässern helfen oftmals Laubnetze, die verhindern, dass große Laubmengen das Wasser überhaupt erreichen. Damit erspart man sich den Einsatz eines Keschers oder Teichsaugers.
Das Laub von den Fußwegen entfernen
Gerade auf Fußwegen ist das Laub mit der Zeit nicht nur hinderlich, sondern richtiggehend gefährlich. Wird es feucht, was im Herbst schnell geschieht, besteht Rutsch- und damit einhergehend Verletzungsgefahr.
Das Laub im Garten nutzen
Das Laub, welches genau dorthin fällt, wo Pflanzen wachsen, wachsen sollen und Nährstoffe gebraucht werden, lässt man einfach liegen. Damit hat man keine Arbeit und den Pflanzen bekommt der Humus sehr gut. Was aber soll man mit dem Laub anstellen, welches man auf allen anderen Flächen entfernt hat?
Pflanzen vor dem Winter schützen
Das Laub, welches man nun als großen Haufen zur Verfügung hat, eignet sich sehr gut als Dämmmaterial. Damit lassen sich Pflanzen auf den Beeten und in Kübeln sehr gut vor Wind, Nässe und Kälte schützen.
Für Bäume reicht es dabei, das heruntergefallene Laub um den Stamm herum zusammenzukehren. Für die Beet- und Kübelpflanzen, bedecke einfach die Wurzeln, den Stamm bzw. die ganze Pflanze mit einer Schicht Laub. Damit haben sie es warm und sie sind vor dem Wind geschützt.
Sind die Pflanzen empfindlicher, kannst du einfach aus Draht ein Gestell basteln und darüber das Laub verteilen. Auch damit schützt du sie gut vor Kälte und Wind, doch du belastest sie nicht noch mit dem Gewicht des Laubes.
Kompost
Was nicht als Schicht auf dem Beet bleibt bzw. nicht mehr gebraucht wird, weil es zu viel ist, kommt auf den Komposthaufen. Daraus entsteht Humus und Pflanzenerde für das nächste Jahr. Dafür kippst du es einfach auf den Haufen und es sinkt mit der Zeit von selbst ab und verrottet dabei.
Für die lieben Igel
Auch Igel brauchen ein Zuhause. Ein Laubhaufen an einem windgeschützten Standort kann einer ganzen Igelfamilie als Zuflucht dienen. Ein wenig Reisig über den Laubhaufen sorgt für die notwendige Beständigkeit und schon bald kann man sich an dem Anblick der putzigen Tierchen erfreuen. Das sollte jedoch mit ein wenig Abstand geschehen, denn Igel sind Wildtiere und sind nicht sehr über menschliche Nähe erfreut.
Wer muss sich um das Laub kümmern
Das Laub ist nicht nur ein Thema für den Garten, sondern gern auch mal für den Rechtsanwalt. Daher ist es wichtig, sich zu fragen, wer denn nun dafür verantwortlich ist, dem Laub Herr zu werden.
Das Laub muss von Gehwegen und Straßen entfernt werden, damit es keine Gefahr für die Benutzer der Wege darstellt. Dafür ist zuerst einmal die Gemeinde zuständig. Sie haben grundsätzlich die Pflicht, dafür zu sorgen, dass die Wege laubfrei und sicher sind. Was für den Laien streng klingt, das Wort „grundsätzlich“, klingt für den Juristen danach, dass es Auswege gibt.
Tatsächlich sieht die Lage so aus, dass die Gemeinden die Pflicht, die Wege freizuhalten, auf die Hauseigentümer übertragen können. Das heißt, hier muss man sich vor Ort schlaumachen. Tatsächlich ist es nie falsch, davon auszugehen, dass man zumindest die Gehwege vor dem eigenen Grundstück freihalten muss.
Die Hauseigentümer wiederum sind dazu geneigt und haben das Recht dazu, diese Pflicht auf die Mieter zu übertragen. Das sollte im Zweifelsfall auch so im Mietvertrag festgehalten sein. Zur Sicherheit muss man hier einmal nachlesen.
Hinterlasse einen Kommentar
Diese Website ist durch reCAPTCHA geschützt und es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen von Google.