Kartoffelanbau leicht gemacht – Vermeide diese Fehler
Der Anbau von Kartoffeln ist an sich sehr leicht. Vor allem brauchen sie während des Wachstums nicht viel Pflege und die Kulturdauer ist ebenfalls nicht lang. Dennoch gibt es den einen oder anderen Punkt, den man beachten sollte, damit die Ernte am Ende auch schön üppig ausfällt.
Der richtige Standort
Kartoffeln brauchen einen Standort mit einem mittelscheren, tiefgründigen Boden. Dabei darf es jedoch nicht zu Staunässe kommen. Ebenfalls kommen sie auf eher kargen Böden gut zurecht, obwohl sie nährstoffreiche Umgebungen bevorzugen. Ist der Boden des Beetes damit nicht so gut ausgestattet, dann hilft reifer Mist oder Kompost. Weiterhin sollte ihr Standort recht sonnig sein, dann gibt es bessere Erträge.
Das Pflanzen der Kartoffeln
Kartoffeln lassen sich pflanzen oder aussäen. Bei letzterem muss man jedoch bedenken, dass die Mutterpflanze und die Sämlinge nicht identisch sind, so dass sich die Formen und Farben verändern können. Dafür aber hat das Aussäen den Vorteil, dass sie Viruskrankheiten das Leben schwerer machen.
Sobald die Beeren weich werden, können ihnen die Samen entnommen werden. Danach muss man sie reinigen und trocknen. Ab dem Februar lassen sie sich auf dem Fensterbrett bei Temperaturen von 18 bis 20 Grad aussäen. Danach kommt das Pikieren in Töpfe und nach den Eisheiligen geht es ins Beet.
Weit verbreiteter ist jedoch das Pflanzen. Das kann in milden Regionen mit dem Anfang April beginnen und in kälteren Landstrichen ab dem Beginn des Maies. Der Boden sollte dabei bereits eine Temperatur von mindestens 9 Grad aufweisen. Für das Pflanzen zieht man Gräben mit einer Tiefe von 10 bis 20 cm in das Beet, in welche dann die vorgekeimten Pflanzkartoffeln gelegt werden.
Soll die Ernte besonders früh erfolgen, lassen sie sich ab dem März vorkeimen. Dann werden die Knollen in Kisten mit Pflanzenerde gelegt, bis sie halb bedeckt sind. Die Kisten kommen dann bei 15 Grad in ein helles Gewächshaus oder einen Wintergarten, so dass sich bereits die ersten, kräftige Triebe bilden. Nach 6 Wochen können sie dann vorsichtig in das Beet in eine Tiefe von 10 cm gelegt werden.
Vor dem Auspflanzen sollte der Boden umgegraben werden. Zwischen den Reihen sollte ein Abstand von 50 cm und in den Reihen von 35 cm zwischen den Pflanzen eingehalten werden. Da sie zu den Starkzehrern gehören, gehört immer auch eine Schicht mit Kompost, Hornspänen oder Hornmehl in den Boden. Darauf werden die Knollen gelegt und darüber die Erde leicht angedrückt. Danach geht es mit der Harke über die Pflanzgräben, um diese zu schließen.
Die Pflege der Kartoffeln
Kartoffeln brauchen eine regelmäßige Pflege. Es muss gehackt und angehäufelt werden. Das beginnt, wenn sich nach zwei bis drei Wochen in den Pflanzreihen das erste Grün zeigt. Der Boden sollte immer schön locker und frei von Unkraut sein, so dass die Pflanzen viele und schön dicke Knollen ausbilden können.
Alternativ dazu lässt sich auch eine Mulch-Schicht mit einer Dicke von 20 cm über das Beet ausbringen. Dadurch wird die Bildung von Mikroorganismen gefördert, die dann für die entsprechende Bodenqualität sorgen.
Sobald die Knollenbildung beginnt, das ist vor allem in den ersten drei Wochen direkt nach der Zeit der Blüte der Fall, brauchen sie viel Wasser. Dafür sollte vor allem morgens gut gegossen werden. Das verhindert zugleich auch das Auftreten der Krautfäule.
Hinsichtlich des Düngers sollte man lieber sparsam sein. Schon im Herbst kann das Beet mit Mist vorbereitet sein, doch wenn es um das Düngen selbst geht, kann zu viel Stickstoff schaden. Dann werden die Pflanzen für Krankheiten anfälliger.
Vermeide diese Fehler
Verschiedene Krankheiten und Schädlinge bedrohen die Kartoffeln. Aus diesem Grund ist es ein Fehler, sie nicht bereits vorzukeimen, bevor man sie in das Beet setzt. Durch das Vorkeimen ab Februar können die Kartoffeln bereits reifen, bevor die Schädlinge und Krankheiten überhaupt loslegen. Zugleich kann man damit eine frühe Ernte bewirken, was besonders mit frühen Sorten sehr gut geht.
Ein weiterer Fehler ist es, auf die richtige Vorbereitung des Bodens zu verzichten. Dann sinken bei der Ernte die Erträge. Daher ist es wichtig, nicht zu vergessen, den Boden zu lockern und Humus auszubringen.
Ein weiterer, beliebter Fehler schleicht sich nach der Ernte ein. Es ist falsch, die Lagerkartoffeln nach der Ernte zu waschen. Es ist besser, die Erde direkt dort zu belassen, wo sie sich befindet, und das ist an den Kartoffeln. Ebenfalls sollten sie erst zwei Wochen nach dem Absterben des Krauts geerntet werden. Damit hat die Schale Zeit, auszuhärten.
Nach dem Herausheben aus dem Beet mit einer Grabe-Gabel, sollten sie an einem Platz mit viel Luft und Sonne getrocknet werden. Dann wirkt die noch anhaftende Erde konservierend und schützt gegen Fäulnis. Ebenfalls sollten sie kühl und dunkel gelagert werden, so dass sie nicht anfangen, zu keimen.
Schädlinge und Krankheiten
Die größte Gefahr droht Kartoffeln von der Krautfäule bzw. der Knollenfäule. Ein Befall zeigt sich, wenn das Kraut beginnend mit dem Juni braun wird. Darüber hinaus zeigt sich auf Unterseite ein Pilz in silberweiß, was dann dazu führt, dass die ganze Pflanze abstirbt.
Einem Befall kann vorgebeugt werden, indem man die Kartoffeln nicht zu dicht beisammen pflanzt. Ebenfalls dürfen sie keine Tomaten als Nachbarn haben. Ist die Fäule aufgetreten, dann muss das Kraut entfernt und am besten verbrannt oder im Bio-Müll entsorgt werden.
Welken dagegen die Blätter und die Pflanzen bleiben eher klein, dann ist das ein Hinweis darauf, dass ein Befall durch Nematoden vorliegt. Diesem kann man vorbeugen, indem man alle drei oder vier Jahre eine Pause auf dem Beet einhält und dort kein Nachtschattengewächs kultiviert.
Ebenfalls gefährlich sind Blattläuse, die Virosen übertrage. Diese schwächen die Pflanzen, so dass die Erträge von Jahr zu Jahr schrumpfen. Auch sind die Blätter eingerollt und vergilbt. Eine Schicht Mulch aus gehäckseltem Stroh hilft oftmals, den Befall ein wenig einzudämmen.
Dann ist da noch der Kartoffelkäfer. Dieser nährt sich von den Pflanzen und legt darüber hinaus an den Unterseiten der Blätter kleine Eier ab. Diese zeigen sich in einer orangenen Färbung. Die Larven, die daraus schlüpfen, verstärken den Schaden dann noch.
Erkennt man einen Befall frühzeitig, dann reicht es oft, die Schädlinge einfach abzusammeln. Ist es dafür zu spät, gibt es besondere Präparate, die man für eine gewisse Zeit einsetzen kann. Daneben hat sich ein biologischer Anbau bewährt, der einem Befall vorbeugt.
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