Ist ein Garten ohne Gießen möglich?
Die Frage nach einem Garten ohne Gießen kommt regelmäßig und dann aus zwei Gründen auf. Erstens kann es sein, dass du einfach nur deinen Garten deinen Urlaub überstehen lassen möchtest. Zweitens möchtest du vielleicht einen Garten, der insgesamt pflegeleichter ist. Dann das Gießen zu sparen, ist ein großer Schritt in die richtige Richtung.
Während sich die Bewässerung nicht unbedingt den ganzen Sommer über vermeiden lässt, gibt es ein paar Tricks, mit denen sie reduziert werden kann. Das sorgt für das Überstehen eines Urlaubes und für eine leichtere Gartenpflege.
Die Antwort ist also, ein Garten ohne Gießen ist weitestgehend möglich. Das geht mit einem mediterranen Flair mit Kies, Kübelpflanzen und insgesamt mit Arten, die nur einen geringen Wasserbedarf aufweisen. Wenn du richtige Überlebenskünstler kultivierst, dann fühlen sich diese mit der Trockenheit und kargen Böden wohler als mit viel Wasser und vielen Nährstoffen.
Kiesbeete
Rasen müssen gepflegt und vor allem im Sommer täglich gegossen werden. Eine Mulchschicht mag unansehnlich sein. Es gibt aber eine Alternative: ein Kiesbeet. Der Kies verhält sich auf dem Boden wie eine Schicht aus Mulch. Darüber hinaus bietet das Beet damit einen hellen und dazu noch aufgeräumten Einblick.
Über das eigentliche Beet bringst du eine Lage Sand, Kies und Schotter aus. Diese sind locker und durchlässig. Sie schützen die Pflanzen vor den Staunässen, die sich an trockenen Orten wohlfühlen.
Ein Kiesbeet ist jedoch kein Kiesgarten, wie man ihn häufig als Vorgarten antrifft. Mit einer Abdeckung, die aus einigen Zentimetern grauem Granitsplitt besteht, handelt es sich hier um eine mineralische Mulchschicht. Die Pflanzen wachsen dort noch immer.
Die Abdeckung sorgt dafür, dass der Boden nicht austrocknet und die Pflanzen entsprechend ihren Bedürfnissen wachsen können. Darüber hinaus bietet die Schicht einen guten Anblick, wenn sie zwischen den Pflanzen sichtbar ist.
Die richtigen Überlebenskünstler
Es gibt warme bis heiße Regionen, die richtige Überlebenskünstler hervorbringen. Diese wissen, sich gegen die Trockenheit, die Hitze, die Sonne und den Wind zu schützen. Solche Pflanzen triffst du in mediterranen Gefilden und in verschiedenen Steppenregionen.
Allen Überlebenskünstlern ist gemein, dass sie sich vor der Verdunstung schützen. Sie verfügen über Blätter, die das Licht reflektieren, über eine Behaarung oder eher fleischlich aufgebaut sind.
Blätter, die das Licht reflektieren, absorbieren weniger Sonnenenergie. Damit heizen sie sich nicht so stark auf. Das schützt die Blätter selbst und bewahrt sie davor, zu viel Feuchtigkeit abzugeben, um sich abzukühlen.
Eine Behaarung auf den Blättern schützt gegen Winde. Diese können eine glatte Oberschicht schnell austrocknen, indem sie einfach zu einer stärkeren Verdunstung führen. Die Haare aber lassen die Winde nicht zur Oberfläche durchdringen.
Fleischige Blätter wiederum bieten mehr Volumen. Sie speichern das Wasser wie ein Schwamm. Dann steht es der Pflanze zu Verfügung, wenn eine Dürre herrscht.
Darüber hinaus verfügen die Überlebenskünstler über ein ausgeprägtes Wurzelwerk. Dieses erstreckt sich über einen großen Bereich des Bodens und dringt auch in tiefere Schichten vor. Damit kann die Pflanze noch immer Wasser erreichen, wenn die oberen Bodenschichten bereits ausgetrocknet sind.
Für Überlebenskünstler gilt, dass sie lieber seltener, dafür aber reichlich gegossen werden sollten. Das entspricht dem natürlichen Wetter in den Regionen, in denen sie heimisch sind. Dort regnet es selten, dafür aber kräftig. Darüber hinaus erlaubt es das reichliche Gießen dem Wasser, auch in die tiefer gelegenen Schichten vorzudringen. Häufiges Gießen mit weniger Wasser führt dazu, dass das kostbare Nass über die Oberfläche abfließt und nicht in die Bereiche vordringt, in denen sich die Wurzeln befinden.
Die richtigen Pflanzen für einen Garten mit wenig Bewässerung
Werfen wir einen Blick auf die Überlebenskünstler, die es dir erlauben, einen pflegeleichten Garten zu kultivieren bzw. immer mal wieder einen Urlaub zu machen:
Agapanthus
Ein guter Anfang ist die Schmucklilie, die Agapanthus Praecox. Es handelt sich dabei um eine Kübelpflanze, die mit sehr wenig auskommt. Sie braucht nur einen engen Topf und nur wenig Wasser. Du kannst die Erde in ihrem Kübel immer wieder trocknen lassen und du musst sie nur wenig düngen.
Gieß sie selten und dann reichlich und sie wird die eine Menge beeindruckender Blüten bringen. Damit hast du einen super Anblick für wenig Pflege. Stell sie in die Sonne und kümmere dich nur gelegentlich um sie, ansonsten erfreue dich an ihrer Pracht.
Zitruspflanzen
Zitruspflanzen sind perfekt für den Sommer und wenig Wasser. Sie brauchen mehr Wärme als kühles Nass. Dazu gehören Orangen-, Zitronen- und Feigenbäumchen. Sie bringen dir große Blüten, die einen intensiven Duft verbreiten. Dieser kommt darüber hinaus auch von den Blättern, sobald du sie nur ein wenig zwischen den Fingern reibst.
Pflanze vor allem die Zitronenbäumchen nicht so dicht. Sie müssen regelmäßig geschnitten werden, denn sie wachsen sehr stark. Das aber macht es dir möglich, schnell einen schönen Bereich in deinem Garten mit ihnen anzulegen.
Das Mädchenauge
Noch mehr Blütenpracht gefällig? Versuch es mit dem Mädchenauge. Hier bekommst du farbenfrohe Blüte. Diese verschönern deinen Garten von Juni bis Oktober. Ursprünglich blühten sie nur gelb, doch neue Hybriden liefern dir noch viele andere Farben. Das Mädchenauge ist sehr robust und hat kein Problem mit einer Trockenheit. Damit bekommst du eine pflegeleichte Pflanze, die sich auf jeden Fall sehen lassen kann.
Der Rosmarin
Rosmarin ist nicht nur gutaussehend, er gehört auch in jede mediterrane Küche. Er mag es warm und eher trocken als feucht. Du brauchst ihn kaum zu gießen und hast dennoch einen immergrünen Strauch, der dich mit einem netten Aroma erfreut. Damit zieht er eine Menge Insekten an, die dann wiederum Vögeln als Nahrung dienen.
Du brauchst nur wenig Dünger und du musst ihn nicht umtopfen. Am besten gibst du ihm einmal im Jahr einen organischen Dünger, der die Pflanze dann für das ganze Jahr mit ausreichend Nährstoffen versorgt.
Die Königskerze
Die Königskerzen können leicht eine Höhe von 1,5 bis 2 Metern erreichen. Damit sorgen sie für einen beeindruckenden Anblick. Das obere Ende zieren strahlend gelbe Blüten. Du kannst aber auch Hybriden in unterschiedlichen Farben finden.
Die Königskerzen stammen aus Felsensteppen. Damit haben sie kein Problem, einen trockenen Sommer zu überstehen. Sie brauchen nur sehr selten etwas zusätzliches Wasser. Sie sind also hochwillkommen in jedem pflegeleichten Garten, der dennoch eine große Farbenpracht bringen soll.
Fazit
Ein Garten ohne Gießen ist möglich und praktikabel. Es kommt dafür einfach nur darauf an, wie du den Garten anlegst und welche Pflanzenarten du kultivierst. Das liegt ganz in deiner Hand.
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