Das richtige Düngen mit Kompost
In einen guten Garten gehört ein Komposthaufen. Daraus lässt sich ein gehaltvoller und vor allem günstiger Dünger für die Pflanzen herstellen. Dafür aber muss man wissen, wann der Kompost reif ist und wie man dann damit weiterverfährt.
Kompost als Dünger
Kompost wird unter Gärtnern als gute Alternative zu Dünger angesehen und das macht auch Sinn, denn er enthält Humus und viele Nährstoffe. Darüber hinaus ist er komplett natürlich, zumindest so lange, wie man nur natürliche Dinge auf den Komposthaufen wirft.
Mischkompost enthält Calcium, Phosphor, Kalium und Magnesium. Ebenfalls verbessert er die Struktur des Bodens durch den enthaltenen Humus. Für den richtigen Einsatz empfiehlt es sich, nicht nur einen, sondern zwei Komposthaufen im Garten anzulegen. Auf diese Weise lässt sich regelmäßig daraus Dünger gewinnen.
Die Kompostierung
Das, was man auf den Kompost wirft, verrottet. Dabei wird von der Kompostierung gesprochen. Diese sollte für eine gute Qualität gefördert werden und das geht am besten, indem abwechselnd Schichten aus festen und lockeren Bestandteilen eingebracht werden. Feste Bestandteile sind zum Beispiel Rasenschnitt, während lockere Bestandteile zum Beispiel aus Laub bestehen.
Weiterhin braucht der Kompost Feuchtigkeit, aber nicht zu viel davon. Ist er zu trocken, kann mit der Gießkanne nachgeholfen werden. Ist er zu feucht, lässt sich das an einem modrigen Geruch feststellen. Dann kann mit Strauchhäckseln etwas dagegen unternommen werden.
Die Abfälle auf dem Komposthaufen sollten gut durchmischt sein. Auch das fördert die Reifung. Besondere Kompostbeschleuniger lassen sich verwenden, wenn man schon nach wenigen Monaten aus dem Kompost Dünger herstellen möchte. Die Beschleuniger enthalten Stickstoff, der bei der Zersetzung von Herbstlaub und Holz hilft, welche für sich allein genommen eher nährstoffarm sind.
Der frische Kompost sollte gesiebt werden, um Bestandteile, die nicht ausreichend verrottet sind, zu entfernen. Diese dürfen nicht in das Beet gelangen. Zum Sieben sollte ein Durchwurfsieb mit einer großen Fläche und einer Maschenweite von mindestens 15 Millimeter verwendet werden.
Die Reife des Komposts
Die Schichten der unterschiedlichen Gartenabfälle entwickeln sich zusammen zum Kompost. Daran sind Laub, Gemüsereste, Obstreste, Gras und Strauchschnitt beteiligt. Mikroorganismen liefern ihren eigenen Beitrag, indem sie die Abfälle zersetzen und daraus Humuserde bilden.
Gewöhnlich dauert der erste Reifeprozess 6 Monate, bis Frischkompost entsteht. Dieser lässt sich nun ernten und als Mulch verwenden. Dafür ist er reich an Nährstoffe, doch insgesamt eher grob. Dadurch eignet er sich nicht für Aussaatbeete, denn für Sämlinge ist er viel zu scharf. Ebenfalls sollte der Frischkompost nicht in den Boden eingearbeitet werden, denn dann entwickelt sich Fäulnis.
Richtig reifer Kompost entsteht wiederum erst nach 10 bis 12 Monaten. Dann wird aus den Bestandteilen Humuserde mit sehr feinen Krümeln. Der Nährstoffgehalt sinkt darin jedoch ständig ab, je länger er gelagert wird. Daher sollte er schnell verbraucht werden.
Kompost als Dünger
Theoretisch ist es möglich, den Kompost zu jeder Zeit des Jahres als Dünger einzusetzen. Praktisch ist eine Initialdüngung im Frühjahr angezeigt, die großflächig ausgebracht werden sollte. Dann beginnt im Garten das Wachstum der Pflanzen, so dass sie viele Nährstoffe brauchen.
Nach der Initialdüngung wird dann bis in den Herbst hinein in regelmäßigen Abständen erneut gedüngt. Dabei gilt, dass sich die Menge nach den Pflanzen richtet. Je mehr Nährstoffe eine Art benötigt, desto mehr Kompost muss sie erhalten.
Gerade Starkzehrer bekommen in der Phase ihres Wachstums viel Kompost. Auf der anderen Seite befinden sich Moorbeetpflanze. Dazu gehören zum Beispiel Azaleen und Rhododendren. Diese vertragen keinen Kompost, denn er enthält für sie zu viel Kalk. Weiterhin kommen Pflanzen, die einen kargen Boden brauchen, ohne diesen Naturdünger aus.
Wenn der Kompost eingesetzt wird, sollte er flach in den Boden eingearbeitet werden. Dafür eignet sich eine Harke oder ein Kultivator. Wieviel genau davon gebraucht wird, lässt sich nur nach Faustregeln bestimmen. Alles andere würde zuerst eine Analyse des Bodens und des Nährstoffgehaltes des Komposts benötigen, was für Otto-Normal-Gärtner ein wenig viel Aufwand ist.
Die Faustregel besagt, dass zum Beispiel Blühstauden sehr viele Nährstoffe brauchen. Damit sollte der Quadratmeter Boden über das ganze Jahr verteilt ungefähr zwei Liter des Kompostes erhalten. Ziergeholze dagegen brauchen nur einen Liter.
Schnell wachsende Zierpflanzen brauchen mehr als nur Kompost. Für sie reicht der Stickstoffgehalt darin nicht aus, der eher gering ausfällt. Hier sollte eher 50 Gramm Hornmehl auf den Quadratmeter zum Kompost hinzugefügt werden.
Für den Rasen lässt sich ebenfalls Kompost ohne weitere Hilfsmittel einsetzen. Hier sind auf den Quadratmeter für das ganze Jahr gerechnet ein bis zwei Liter auszubringen, um eine schöne, grüne Pracht zu bewirken.
Die Initialdüngung für neue Pflanzen
Gerade Zierpflanzen sind hungrig. Damit diese gleich von Anfang an gute Bedingungen im Boden vorfinden, sollte der Aushub zu einem Drittel mit Kompost gemischt werden. Wird ein neues Beet angelegt und besteht dieses aus einem eher schlechten Sandboden, kann bis zu 40 Liter pro Quadratmeter eingearbeitet werden. Das reicht für eine Versorgung von bis zu drei Jahren, bevor erneut gedüngt werden muss.
Kompost für den Nutzgarten
Nicht nur Zier-, sondern auch Nutzpflanzen profitieren von einer guten Düngung mit Kompost. Wenn im Frühjahr der Boden gelockert wird, wird auch hier der Kompost in die obere Erdschicht eingearbeitet.
Besonders Starkzehrer brauchen diese Nährstoffspritze, um eine gute Ernte zu ermöglichen. Dazu gehören Kartoffeln, Kürbis, Tomaten, Kohl und Zucchini. Diese benötigen pro Quadratmeter bis zu 6 Liter. Für Mittelzehrer wiederum, zum Beispiel Rettich, Kohlrabi, Zwiebeln usw., werden nur drei Liter pro Quadratmeter gebraucht.
Für Schwachzehrer kann man auf die Kompostgabe verzichten. Wenn sie jedoch auf einem Beet wachsen, auf dem zuvor Starkzehrer kultiviert wurden, brauchen sie bis zu einem Liter pro Quadratmeter. Dazu gehörten Kräuter, Erbsen, Bohnen, Feldsalat und Radieschen. Für sie und für Sträucher und Obstbäume ist es am besten, den Kompost als Mulchschicht auszubringen. Gerade für Sträucher und Bäume sollte dies jedoch im Herbst geschehen, damit sie gut über den Winter kommen und im Frühjahr viel Kraft haben.
Kompost für Topf- und Kübelpflanzen
Reifer Kompost eignet sich auch für eine Verwendung in Blumentöpfen oder in Balkonkästen. Dabei sollte ein Drittel der Gartenerde mit einem Drittel gesiebtem Reifkompost vermischt werden. Je nach Pflanze muss dann ein weiteres Drittel Torf oder Sand beigemischt werden.
Wer Blumen- oder Gemüsesamen in Kästen vorzieht, kann auch hier mit Kompost arbeiten. Damit lässt sich die Aussaaterde anreichern. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass die Jungpflanzen es nicht zu nährstoffreich mögen. Daher sollte die Erde mit dem Kompost in einem Verhältnis von 4 zu 1 gemischt werden.
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